Fรผr 40B pro Person werden wir in 5 Minuten von der thailaendischen Seite zur laotischen Seite gebracht. Was Chiang Kong in Thailand ist, das ist Huay Xai in Laos.
Wir krabbeln aus dem Langboot und traben zum “Visa on arrival” Schalter. Fuer entweder 35$ (Deutsche und so ziehmlich der Rest von Mitteleuropa zahlt 30$, typisch…) oder 1500B (was ca. 20% mehr als die 35$ ist) kriegt man das Visa. Ich will zahlen, da meint der Offizielle, sie nehmen meinen 50$ Schein nicht. Die wollen nur die “neuen”. Toll, den Schein hab ich original von der Chinesischen Bank erhalten. Und so Aerger ich mich und zahle halt 3000B (was rund 85$ sind). Immerhin ist die ganze “Einreiseprozedur” in 10 Minuten erledigt. Kommunistischer Buerokratenstaat hin oder her, die sind flott! Wow!
Wir machen uns auf die Suche nach einer Unterkunft und finden ein recht schoenes Hotel fue 360B.
(Huay Xai)
Andere Optionen sind auch nicht viel billiger und wir merken an den Preisen in den Restaurants: Laos ist zwar eines der aermsten Laender der Welt, aber Nummer 1 im Abzocken von Touristen.
Beispiele? Der Preis fuer das Slowboat nach Luang Prabang stieg von ueblicherweise 20$ auf 28$ in weniger als einem Jahr. Simpler Fried Rice kostet 1.5EUR (Thailand: ueblicherweise 80Cent). Und weil sie ehrlich sind: am Grenzuebergang ist eine Tafel angeschlagen wo schoen nachzulesen ist, das “Lao” und “Foreigners” verschiedene Preise haben. Im Normalfall zahlt der Fremde rund den doppelten Preis. Ich bin ja dafuer, wir machen das in Oesterreich ab jetzt auch so. Vor allem fuer Asiaten. Same rules for everybody!
Und so machen wir uns einen schoenen Abend (wenigstens Bier ist normalpreisig).
Am naechsten Morgen brechen wir auf. Um 09:00 werden wir per Tuk Tuk zum Boot gebracht. Diese fruehe Ankunft gibt uns die Moeglichkeit einen tollen Platz zu sichern, bedeutet aber auch dass wir bis 12:00 warten muessen, bis auch der letzte Rest an Board ist … ouch.
(fast keiner an Bord!)
Es geht los und wir tuckern den Meking flussabwaerts. Lesen, Musik hoeren, mit anderen Reisenden tratschen und irgendwann kommen wir in Pak Beng an (gegen 17:30). Alternativ haetten wir auch das Speedboot nehmen koennen. Es wird jedoch ueberall abgeraten, zu gefaehrlich, laut und unbequem. Jedoch doppelt so schnell!
(Speedboot)
Hier werden wir schon von Touts erwartet die uns in irgendein Guesthouse abschleppen wollen. Muede, sehen wir uns ein paar Tafeln die uns foermlich ins Gesicht gedrueckt werden, an und nachdem uns eines gut gefaellt (und uns 300B pro Nacht nicht zu teuer erscheinen) gehen wir mit dem Tout mit. Immerhin gratis Transport zum Guesthouse ๐ Das GH ist ansich ganz ok, hat Warmwasser und gute Betten. Trotzdem: im Vergleich zu Thailand ueberteuert! Ebenso die Restaurants, fast die doppelten Preise wie in Huay Xai. Tja, Touristenfalle eben. Die muessen von den rund 50-80 Durchreisenden pro Tag leben. Ca. 90% von Pak Beng besteht aus: Guesthouses, Restaurants und kleinen Shops die in einer Garage untergebracht sind. Wir finden ein chilliges Lokal (Beatles und Bob Marley :-)) ) mit halbwegs angenehmen Preisen und essen erstmal was. Dann wandern wir noch durch den Rest von Pak Beng (gut, die 1200 Meter hat man schnell gesichtet) und finden eine billige Baeckerei (brauchen ja Proviant fuer den 2. Schiffstag).
(Der Mekong, von PakBeng aus gesehen)
Am naechsten Tag solls frueher los gehen. 09:00 ist Abfahrt und da wir wieder einen guten Platz haben wollen, ist unser Plan: zuerst zum Schiff, Platz organisieren und dann in aller Ruhe fruehstueckken. Also sind wir schon um 07:15 am Boot ๐ als erste natuerlich – und besetzen uns 2 gute, weiche, Plaetze. Dann gehen wir erstmal fruehstuecken und koennen uns Zeit lassen…
(Unsere tollen Plaetze am 2.Tag)
Die Bootsfahrt ist nicht wirklich aufregend. Die Gegend teilweise wunderschoen aber zumeist sieht man immer nur dasselbe. Die Zeit vergeht und wir erreichen gegen 18:00 Luang Prabang. Endlich! ๐
Wir schieben uns bei den Touts vorbei und wandern in der Stadt herum auf der Suche nach Unterkunft. Laos ist teuer, aber hier sind sie Grรถรenwahnsinnig: billigste Unterkunft 18$ (600B), nach oben hin offen! Meistens so um 30$ und da wir etwas genervt sind, nehmen wir uns fuer die erste Nacht so eine “Villa”… Und das in einem Land, wo rund 50% mit weniger als 1EUR/Tag auskommen musz. Wenn man die Preise im Reisefuehrer (Reise Know How: Laos und LP Laos) zu Rate zieht, erhaelt man den Eindruck als haetten sich die Preise in knapp 2 Jahren verdoppelt! Krank.
Danach wandern wir ohne schweres Gepaeck herum. Luang Prabang soll angeblich die schoenste Stadt (bzw. Provinz) Laos sein. Das merkt man: bis auf wenige Ausnahmen sind die Haeuser schoen geschmueckt und geschmackvoll hergerichtet. Stylisch, wie in Frankreich an der Cote d’Auzre. Aber, wir finden, total unpassend. Wir wandern herum, ignorieren die Restaurants mit “europaeischen Preisen” und finden was nettes am Fluss.
Da wir noch immer eine guenstigere Unterkunft suchen, fragen wir so nebenbei etwas herum. Den Vogel schoss ein Lady ab, die fuer ein Zimmer 70USD haben wollte! In einem Guesthouse… Vergleich: um 70USD bekommt man in Chiang Mai ein Zimmer in einem 5 Sterne Hotel. Das selbe Spiel mit den Ausfluegen. Den ersten Schock ueberwunden (3 Tage Ausflug mit Transport nach Vientiane um 150USD, oder ein Tag Trekking um 54USD, soviel hat der 3 Tages Trek in Thailand gekostet!) schuetteln wir den Kopf und gehen. Irgendwer wirds schon zahlen… anscheinend. Wir nicht. Ich komme zu dem Schluss, dass Entwicklungshilfe (Laos erhaelt rund 500Mio EUR pro Jahr in Cash, und unzaehle NGOs sind noch zusaetzlich aktiv) hier anscheinend Fehl am Platz ist.
Da diese Abzockerei nervt wandern wir Richtung Sueden wo sich mit jeden 100 Metern die Gegend zu veraendern anfaengt (na! Es geht ja doch!). Von pompoes – aufgemotzt zu “normal”. Selbst stylische Guesthaeuser verlangen ploetzlich “nur” mehr 18USD bis hin zu welche um 8EUR…
Alle Fotos von unserer Etappe gibt es hier zu finden (wie immer in der Gallery): http://gallery.tzis.net/index.php?folder=/2008_2009_Weltreise/27_To_Luang_Prabang