Von Wien nach Moskau
Pünktlich um 08:30 sind wir in St.Lorenzen aufgebrochen. Conny ist etwas unfreiwillig um 06:00 aufgestanden, nachdem sie
geträumt hat, dass sie ihre Schuhe daheim vergessen hat. Nun, es war nicht nur im Traum so… eine Stunde später waren
Conny`s Eltern da und haben die Trekkingschuhe vorbeigebracht.
Das faengt ja schon gut 🙂
Um ca. 10:00 waren wir in Wien und verabschiedeten meine Eltern. Noch ein letzter Wiener Cafe am Bahnhof und wir stiegen in
den Zug ein. Zug? Naja, zuerst wars nur ein Waggon. “Der wird sicher noch wachsen…” meinte Conny und stimmt, der ER2520 ist
ein sog. Kurswagen. So ein Kurswagen wird mit verschiedenen Zügen durch die Lande geschleppt. In Wien war es der EuroRegio
2520 nach Bratislava, von dort gings mit dem R609 Richtung Chop weiter.
Unser Abteil war super. Ein 2er, mit genug Platz fuer unsere Rucksaecke und bequem zu schlafen. Eigentlich haetten wir auch
das guenstigere 3er nehmen koennen, aber die OEBB meinte beim Buchen “nur Geschlechter getrennt”. Das war dem ukrainischen
Zugbegleiter egal. Grml.
Apropos Ukraine: Wir sind etwas nach 22:00 vom Zugbegleiter mit “Passport ..!” aufgeweckt worden. Was dann folgte war eine
kurze Kontrolle seitens der Slowaken aber eine umso intensivere “Betreuung” durch die Ukrainier. Zuerst wurde uns im Zug der
Pass abgenommen. Dann kam Besuch von einer grimmig wirkenden Dame vom Zoll: “bla bla .. <schulterzucken> tourist?” “da!” und
sie zog ab. Vorm Drogenhund hat sich die Conny kurz geschreckt aber meinte dann: “Ma is der suess!”. Vom Streicheln und
Kraulen haben wir dann doch Abstand genommen, in Anbetracht seines Herrls mit MP Uniform… Die Offiziellen verliesen den Zug
und weiter gings. Einmal vor, einmal zurück, vom Kran angehoben, am Fahrgestell herumgemurkst (Hat die Ukraine schon eine
andere Spurbreite?) und so weiter. Ohne Paesse war uns etwas unwohl, aber nach gut 3 Stunden haben wir diese wieder bekommen
und die Reise ging weiter Richtung Kiev.
Was haben wir so im Zug bisher getan, ausser geschlafen und gegessen? Festgebundene Kühe fotografiert, slowakische
Geisterbahnhoehfe bestaunt, den Bahnhof Lvov kurz angschaut, und vor allem: gelesen.
Der Bahnhof von Kiev gleicht einem Flughafen. Gut 20 Bahngleise und selbst um 21:00 strömen Unmengen von Leute durch die
Hallen. Ein Überbau über die Bahngleise erinnert mich an die Abflughalle des Flughafen Stansted (London). Die Nacht im Zug
verlief durchaus angenehm, obwohl wir diesmal keine 2er Kupe sondern ein 4er gehabt haben. Geteilt haben wir es mit einem
jungen Pärchen aus Moskau (die uns etwas gedolmetscht haben – die Zugbegleiter können hier kaum Englisch). Zoll und
Grenzkontrolle war auch problemlos und so sind wir heute um 11:00 in Moskau angekommen.
Nach gut 5 Minuten in den Katakomben der Moskauker Metro wird einem schnell klar: ohne das cyrillische Alphabet zu kennen
bzw. russisch zu verstehen, wirds kompliziert. Aber mit etwas Glück haben wir es in unser Hostel geschafft. Nach dem Check-In
haben wir eine kurze Erkundungstour gemacht. Zimmer ist tip-top (vor 3 Tagen fertig renoviert worden), der Rest noch etwas
Baustelle aber in ein paar Monaten dürfte das ein super Hostel sein (Godzillas Hostel).
Kurz zu den Preisen: Moskau ist nicht billig. Bier ca. 20-40 RUB (Kiosk), Martini Asti (850 RUB, Mini Market), Kaffee in
einem Cafe 105 RUB (klein, Cafe) oder 90 RUB (Mc Cafe). Unser Hostel kostet ca. €20 p.P / Tag.
Fotos gibts morgen da die Internetverbindung recht schwach ist…