Russische Eigenheiten

Russische Eigenheiten

Einige Beobachtung habe ich bereits in einem anderen Posting geschrieben. Hier noch ein paar weitere:

Freundlichkeit: ob es am Trinkwasser, am Kommunismus oder an den Genen liegt, kaum jemand (<1% der Leute die man so in der Stadt sieht) lächelt. Jeder macht ein Gesicht, als hät er eine Dauerverstopfung. Auch unser Provodnik (Zugbegleiter) erinnert mich an den russischen Bösewicht aus dem James Bond “Die Welt ist nicht genug”.

Effizienz: Minibusse, wie der um von Irkutsk zum Lake Baikal zu kommen, sind genial. Es passen ca. 10 -12 Leute rein, und sobald der Bus voll ist (was an einem sonnigen Samstag sehr schnell geht) fährt er los. Es gibt weder einen Zeitplan noch eine fixe Liste von Haltestellen. Aber trotz einer Fahrzeit von gut 60 Minuten pro Strecke, haben wir nach 10 Minuten warten an der Endhaltestelle zwei Sitzplätze ergattert. Einsteigen, mitfahren und sich melden wenn man rauswill. Sieht man einen Minibus: Arm hoch, winken und einsteigen. Genial einfach! Aja, das ist nicht nur auf dieser vllt. eher mehr touristischen Route zum Baikalsee so (auch wenn wir die einzigen nicht Russen waren) – auch Routen in die unterschiedlichsten Himmelsrichtungen funktionieren gleich. Der Grund: Autos dürfte sich die Mehrheit der Bevökerung nicht leisten könnnen und so ist der öffentliche Nahverkehr essentiell. Bei uns würds aufgrund der Faulheit der Leute nicht klappen …

Bedienung im Restaurant: Wir waren erst in wenigen Restaurants essen. Eher wegen der Preise.. aber es gibt ein Schema: Wenn man sich setzt, wird man erstmal ignoriert. 10 Minuten. Oder länger. Wenn man dann die Speisekarte erhält, wird die gesamte Liste was man sich ausgesucht hat (Vor- und Hauptspeise, Getränke) aufgenommen. Wer jetzt unser System gewöhnt ist, wird überrascht werden: zuerst die Vorspeise, dann sofort die Hauptspeise und wennst Glück hast, irgendwo dazwischen die Getränke. In Irkutsk mussten wir auch gar nicht lange warten und bekamen gleich nach dem Essen die Rechnung. Ohne was zu sagen. Ich denke, die haben uns nicht so gern gehabt… (dafür wars Essen super!)

Zug: Nachdem wir jetzt einige Teilstrecken gefahren sind, können wir zwei Arten von Provodnizas/Provodniks unterscheiden: Die Tiefkühler und die Heizer. Die Vertreter der ersten Spezies, passen das Transportgut (Passagiere) den Aussentemperaturen an: 10°. Dank Deckenkühlung wird im Herbst der Waggon auf möglichst ungemütliche Temperaturen gebracht. Ganz im Gegensatz dazu, die Heizer: 22° sind genug? Nicht bei uns! Hier können Sie die Herbstlandschaft in Unterhose und Schlapfen beobachten! Während draussen der See zufriert, sitzt Mann (und Frau) mit möglichst wenig Bekleidung im Kompartement und schwitzt. Da ist niemand verwundert, warum man nicht nach draussen sieht… wenn die Fensterscheiben anlaufen… *schwitz*

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