Siem Reap und Angkor Wat, oder: Die Terror-Touristen
Unser Guesthouse in Siem Reap haben wir via Internet vorgebucht. 15USD pro Nacht (AC, Fruehstueck, TV, HotShower, u.v.m) hoert sich ja mal gut an π Die “Palm Garden Lodge” befindet sich rund 5 Gehminuten von der Pub Street entfernt und wir haben uns sofort wie daheim (eine sehr variable Location) gefuehlt. Bei der Ankunft zuerst einmal kalte Tuecher (um den aergsten Staub aus dem Gesicht zu rubbeln) und einen Orangensaft. Dann gemuetlich check-in, eine kurze Erklaerung wie man nach Angkor kommt mit den ueblichen Rundtrips die es gibt. Wow – wir waren absolut positiv ueberrascht. Hier gefaellts uns π Das Zimmer ist top, beqeumes Bett, sehr sauber und nicht so kahl wie sonst oft. Neben dem Wohnhaus gibts auch noch ein Restaurant & Bar mit einer der chilligsten und ruhigsten Einrichtungen seit langem.
Wir schlendern zuerst mal Richtung Pub Street um was zu Essen. Cambodia ist ja beruehmt fuer sein “Khmer Food” und so findet man auf der Speisekarte allerlei kulinarische Koestlichkeiten: Kangaroo (imported, natuerlich); Aale, Spinnen, Huehnerembrios, Hund, Schlangen, etc… also genau das Richtige fuer uns π (Geht doch nichts ueber einen authenischen Hot-Dog oder?) Ne, wir finden es nicht so wirklich prickelnd und verschonen die Tiere und verspeisen in einem Irish Pub (Molly Malones, gibts wohl in jeder groszen Stadt der Welt) Burger und Fish’n Chips. Hier gibts WLAN und wir laden die Bilder hoch .. sonderbar: ueberall sonst ist WLAN und Internet sowas von langsam (2-3kb/s) aber hier, richtig flott!
Wir informieren uns ueber Moeglichkeiten Angkor zu besuchen und buchen bei unserem Guesthouse ein Tuk Tuk fuer die naechsten 2 Tage. Was sich auch auszahlt! (Small Tour kostet 9USD, Grand Tour mit Bantey Srei und Sunset 20USD) Am Abend geniesen wir die erste Flasche Weisswein seit wir Europa verlassen haben und quatschen mit einem Deutsch-Kanadischen Paerrchen…
Also krabbeln wir am naechsten Tag um 06:00 aus dem Bett (sooooo gut geschlafen!), den heute gehts nach Angkor!
Unser TukTuk Fahrer (Pou) holt uns gegen 07:30 ab und los gehts! Angenehm bei ausnahmsweise mal wenig Verkehr durch Siem Reap zu duesen. Angeblich ist ja “Khmer Traffic” das 8. Weltwunder, neben Angkor Wat…
Tickets sind schnell gekauft (3 Tage: 40USD pro Person!!!) und ab zum Hauptempel: Angkor Wat. Bevor ich jetzt alle Tempel erzaehle die wir aufgesucht haben, gibts lieber Bilder zum Anschaun. Kurz: am ersten Tag waren wir bis nach Sonnenuntergang am Gelaende. Ohne TukTuk oder aehnlichen ist man hier lange unterwegs, liegen die Tempel zum Teil 2-3km auseinander. Kein Wunder dass Karten einen Maasstab von rund 1:200000 haben…
Den Sonnenuntergang haben wir nicht ganz angesehen. Die Terror-Touristen (Touristen die in Schwaermen auftreten und deren Geilheit auf eine Sehenswuerdigkeit so zwischen 9-10 ist und eine reziprok dazu vorhandene Ruecksichtsnahme auf andere) geiern sich, wie ausgehungerte Loewen um ein Steak, um den besten Platz auf dem Tempel. Dummerweise wird dabei kaum jemand ein Foto ohne den Ruecken, Kopf, Kamera oder aehnliches Teil machen koennen… sogar auf irgendwelchen Statuen kleben mindestens 2 Fotojaeger. Dass die meisten Leute dann aus Japan, China oder Thailand kommen ist nur eine weitere Facete der Szene. Wir verlassen den Ort des Wahnsinns kurz vor Sonnenuntergang, den wir haben ja schon viel schoenere allein und in Ruhe gesehen … π (vgl. 4000 Islands)
Am Abend probieren wir die Happy Hour aus (Pitcher fuer 2,5 USD) und versuchen zu Skypen. Dank der bescheidenen Internetverbindung geht das doch eher schlecht als recht…
Am naechsten Tag wollen wir den angeblich so beeindruckenden Sonnenaufgang in Angkor Wat ansehen. Also brechen wir diesmal schon um 04:30 auf. Bei Angkor Wat angekommen, finden wir auch hier eine Unmenge an Vertreter der Spezies “Homo Touristi Terror” (siehe oben). Wir schnappen uns ein recht weit von der Szenerie entferntes Platzer und machen Fotos bzw. warten. Ca. 2 Stunden. Langweilig! π Nun, der Sonnenaufgang ist bei weitem nicht so spannend wie die PR Maschinerie es vermuten lassen wuerde. Der Russe neben uns jedoch sabbert vor lauter Aufregung und macht wie wild Fotos: Klick klick klick…
Als naechstes Suchen wir nach Fruehstueck π Sind ja immerhin schon seit Stunden auf den Beinen. Da nichts offen hat (um knapp vor 07:00) beginnen wir uns weitere Tempel anzusehen. Im Gegensatz zu Conny war ich von der ganzen Angkor Sache gestern nicht so sonderlich begeistert. Viele Steinruinen, hier ein paar Verzierungen, dort ein paar Gesichter, Unmengen von Touristen, naja… Bayon war ganz nett aber Angkor Wat war tot langweilig.
Das aendert sich, so besichtigen wir einen traumhaften Jungletempel (Ta Prom) und einen ganz kleinen Tempel der inmitten eines kuenstlichen Pools liegt. Auszerdem noch ein paar von Natur umgebene, wild verwinkelte Ruinen mit wenig Touristen. Wow! Vor allem Ta Prom, ganz alleine (da die ersten), einfach schoen π Aja, Ta Prom ist auch in Hollywood beruehmt: Teile von “Tomb Raider – Die Wiege des Lebens” wurden hier gedreht.
So frueh wie der Tag begonnen hat, so frueh sind wir heute wieder daheim. Schon um halb 2. Also gemma chinesisch Essen (naja..), profitieren von der Happy Hour und entspannen uns erstmal π