Irkutsk
Sind heute um 06:00 Ortszeit (23:00 Grazer Zeit) in Irkutsk angekommen. Hostel hamma auch schon bezogen, und hier bleiben wir bis übermorgen (05.10).
Sind heute um 06:00 Ortszeit (23:00 Grazer Zeit) in Irkutsk angekommen. Hostel hamma auch schon bezogen, und hier bleiben wir bis übermorgen (05.10).
Haben endlich schnelles (5mbit up&down!) Internet gefunden und weitere Fotos sowie Videos hochgeladen 🙂
Im Zug von Moskau nach Novosibirsk
Videos:
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Weitere Videos sind in der Gallery!
Wir haben hier in Novosibirsk zwar super schnelles Internet, jedoch zahlen wir nach Transfervolumen (50MB = 150RUB). Wenn wir morgen noch Volumen haben, dann laden wir Fotos hoch… ansonst … später 🙂
Vorwort: Da wir uns in der Zeitplanung etwas verhaut haben (3 statt 2 Nächte in Novosibirsk) haben wir genug Zeit Blogeinträge zu schreiben 🙂 Deshalb werden diese etwas umfangreicher ausfallen 🙂
Wir sind jetzt in Novosibirsk angekommen und haben in unserem Hotel (“Hotel Centralnaya”) eingecheckt. Das Hotel macht einen guten Eindruck, die Zimmer können da nicht mithalten. Dusche und WC am Gang, das Bett ist ca. 70cm breit (sind die Russen kleiner als wir restl. Europäern?), aber für gut €17 Tag passts.
Novosibirsk unterscheidet sich eindeutig von Moskau. Es sieht schon viel “normaler” aus. Die teuren Autos sind in der Minderheit, die Leute sehen nicht mehr so aus als wären sie dem Laufsteg entsprungen und auch die Lebensmittelpreise kommen auf den Boden zurück. Beispiele: simples Weckerl: 8.5 RUB (!!!), Nutella (630g): 227 RUB, Mineral 2lt: 40 RUB, Blend-a-med: 35 RUB (< €1 !). Den Supermarkt den wir hier gefunden haben, ist richtig toll. Erinnert mich an den Spar Teubenbacher (Größe und Qualität). Es gibt sogar Schärdinger Traungoldkäse (um rund 250RUB für 200g) :-))
Wir waren heute in Akademgorodok, einer Universitätsstadt, ca. 30km von Novosibirsk entfernt. Hier haben die Sowiejtplaner versucht eine Stadt der Intellektuellen zu schaffen. Zur Besten Zeit haben dort ca. 30 000 Leute gelebt um hauptsächlich an der Uni zu arbeiten bzw. zu studieren. Heute ist die Uni noch immer von großer Bedeutung für Sibirien. Wir hatten das Glück auf dem Weg dorthin eine Professorin (für Informations Visualisierung) kennenzulernen, die uns an den Sicherheitsposten vorbei in die Uni gebracht hat. Diese haben wir uns kurz angeschaut und sind dann im Ort Essen gegangen. Akademgorodok liegt u.a. auch am Fluss OB (wie eben auch Novosibirsk), der dort eine Bucht formt (genannt Ob Sea) mit einem tollen Sandstrand. Wer jedoch bei den Temperaturen schwimmen gehen will, ist mir ein Rätsel… (hab gelesen dort gibt es bis zu -35° im Winter!) Der Ort ist im Sommer sicher sympathisch. Eine Unmenge an kleinen Wäldern zieren den Ort (vor allem Birken), die kleine Wege beinhalten. Dort sind wir etwas spazieren gegangen.
Apropos Winter: wir haben den ersten Schnee gesehen. Und zwar in der Gegend um Perm. Und heute hat es sogar die ersten Schneeflocken in Novosibirsk gegeben! Im Moment hat es so ca. 4° hier (bewölkt und windig).
Beobachtungen:
PS: KFC ist schei**e.
Die Zugfahrt von Moskau nach Novosibirsk dauert (je nach Zug) gut 46 Stunden. Wir haben uns 2 Betten in einem 4er Abteil reserviert. Die junge Provodniza (Zugbegleiterin) hat diesmal auch Schwierigkeiten unser Zugticket zu verstehen. Nach Rueckfragen bei ihrer aelteren Kollegin passt jedoch alles. Mit unseren 2 Ruecksaecken koennten wir locker das ganze Abteil alleine vollstellen. Da aber noch 2 Personen kommen, haben wir gut geschlichtet und im Endeffekt kommen die 2 Ruecksaecke und 2 Taschen (+ div. Kleinkarm) von uns vieren perfekt unter. Die Konstrukteure dieser Zugwagen haben da echt gezaubert 🙂
Jeder Zugwaggon hat, neben den Schlafabteilen, noch 2 WCs und einen Heisswasserspender (~100°C, gratis, am Gang) an Board. Das heiße Wasser bietet eine enorme Möglichkeit sich zu versorgen: Tee, Kaffee, Suppen, Fertignudeln (vor allem chinesische Varianten), etc. Andere Dinge, wie z.B. div. Getränke, Gebäck, Wurst, Fisch (!), sogar gekochte Speisen, kann man während eines längeren Stops (großer Bahnhof wie Perm, Omsk, Tymen) von den Händlern am Bahnsteig erwerben. Beispiele: 2 suesse Weckerl: 30 RUB (90 Cent), 0.5lt Bier 40 RUB (1.05 EUR).
Unsere beiden Mitreisenden waren sehr angenehm. Die etwas ältere Dame (ca. 50 Jahre) hat ca. 3 Wörter Englisch gekonnt, der junge Bursche (ca. 25 J., zuerst im pippifein angezogen im Sakko, dann in Jogginghose) gar nix. Er war zwar 4 Jahre in Deutschland kann aber trotzdem keinen Brocken Deutsch. Wir haben uns trotzdem gut verstanden.
Jeden Tag wurde der Waggon von den beiden Provodnizas zwei Mal gereinigt. Die Abteile und der Gang staubgesaugt, Klo etc. geputzt. Auch hat jeden Morgen die jungen Provodniza gefragt ob wir Tee oder Kaffee haben wollen. Am Anfang hat sie uns auf russisch gefragt (was wir nur mit einem Schulterzucken und einem Lächeln beantwortet haben), am Schluss hat sie das dann aber auch auf Englisch gekonnt 🙂 (“Good Morning”, “Tea? Coffee?”)
Mit jedem Kilometer ostwärts verändert sich die Landschaft zusehends. Die Besiedelungsdichte nimmt ab, die Birkenpopulation zu. Wir haben bei KM 1777 die Grenze Europa/Asien überquert. Sehr eindrucksvoll, dieser 1.5 Meter hohe Steinobelisk (den wir fast übersehen haben)…
Das Leben (besser das Wohnen) ist nichts für uns: die Hütten mit ca. 20qm Grundfläche und Klo irgendwo am Grundstück fristen ein doch armseliges darsein. Da lernt man unsere Wohnstandard erst richtig zu schätzen!
Am letzten Tag in Moskau haben wir den Kremel (“Kremlin”) besichtigt. Im Prinzip ist ein Kremel eine Ringburg, die es in vielen, alten, russischen Städten gibt. Der Moskauer Kremel ist aufgrund des russischen Regierungssitzes so berühmt. Auszerdem gibts dort jede Menge Kirchen (>10?). Dank ISIC Card (Studentenausweis) sind wir um unglaublich günstige 50 RUB (~ 1.5EUR) reingekommen. Inkl. Fotopauschale 🙂 (Normalerweise kostet der Eintritt 300 RUB und 50 RUB Fotopauschale.) Der Kremel ist beeindruckend. Im Kremel gibt es eben jede Menge historischer Gebäude, wobei viele zu besichtigen sind. Manche beinhalten auch Austellungen (z.B. Britische Mode der viktorianischen Epoche, Schmuck von irgendeinem Italiener). Die Armory Tour (Waffensammlung) war leider ausgebucht 🙁
Nachdem wir den Kremel besichtigt haben, sind wir ins Hostel zurück. Igor (der Hostelmanager) hat uns bei der Rückkehr erzählt das heute das russische Staatsfernsehen da war und das Hostel gefilmt hat. Er haet uns gerne fuer ein Interview da gehabt, tja…
Mit etwas Glück haben wir es zu unserem Zug geschafft. Moskau hat 9 Bahnhöfe. Der für uns wichtige (“Iaroslavskaya”) liegt am selben Platz wie 2 andere. Von der Metrostation rausgegangen findet man sich auf einem Gelände wieder, wo es zugeht wie am Wiener Prater zu seiner Höchstzeit. Standl um Standl, Unmengen an Menschen und kein Plan. Wir haben einfach das erste Gebäude genommen das aussah wie ein Bahnhof. Dort wurde uns (dank Zugticket) auch gleich der richtige Weg gewiesen… Ich bin froh, dass wir alle Tickets in Österreich gekauft haben. Dort ein Ticket zu kaufen ist ohne russisch Kenntnise fast unmöglich.
Wie versprochen, gibts schon die ersten Fotos von uns.
Hier die Zugfahrt von Wien nach Moskau.
Moskau – ist riesig. Wir sind heute sicher unsere 10km gelaufen. Dafür haben wir den roten Platz betreten (Na sdarowje! – Danke Mani für den Zwetschkenschnaps 🙂 ), das Russian State Museum angeschaut und halt durch die berühmte Arbat Uliza (eine Einkaufstrasse, über 1km lang, so wie die Herrngasse oder Graftonstreet) spaziert.
Der Verkehr in Moskau ist KRANK. Also, wer behauptet die Wiener wüssten was Stau ist – die haben Moskau nicht erlebt. 4 spurig (in eine Richtung) und alles steht. Dazu kommen noch die Autos aus den 2 spurigen Seitenstrassen die ab und zu einen Meter weiterfahren dürfen (!). Als Fussgaenger kann man da wirklich glücklich sein. Es scheint, als wäre die Ringstrasse ein riesengroßer Parkplatz…
Apropos Autos: ca. 50% der Autos die wir gesehen haben sind entweder ein BMW, ein Mercedes oder sonstwas richtig teures. Die Lieblingsfarbe ist schwarz mit getönten Fensterscheiben. Mafia? Hrm… Geparkt wird auch kreativ. Wenns sein muß, am Gehsteig, 50cm vor der Tür einer Bar (Heck voraus).
Ein Update zu den Preisen: McDonalds ist billig. Der BigMäc um €1,50 und 2 McMenu (BigMäc, Chickennuggets) + Hamburger für gut €9. Und das 100 Meter neben dem Roten Platz =) Bier kostet um die 140 – 250 RUB (das sind knapp €3.50 – €7). Die halbe Bier gibts kaum unter 180 RUB.
Zur Sprache: russisch ist sauschwer. Die erste große Hürde: das Alphabet. Mittlerweile freuen wir uns Wörter wie Restaurant, McDonalds, Metro, etc. lesen zu können. Mit etwas Hilfe (Wörterbuch) gelingen auch komplexere Wörter. Sobald das cyrillische Verstanden ist, sind manche Begriffe eh einfach. Aber sobalds Richtungs Konversation geht – nix da. Bestellen ist einfach. Man schaut sich im Restaurant um, sieht etwas was gut ausschaut und sagt zur Kellner (dezent deutend): “The same”. Die versteht nix was du sagst, aber kapiert das wir das vom Nachbartisch haben wollen (aber ein eigenes, sonst … 🙂 ). Das Resultat war ein Schweinsbraten ähnliches Stück Fleisch, mit irgendeinem Getreide und einer Schwammerlsauce. Hat toll geschmeckt, und war sehr günstig.
Internet: Es ist unglaublich wieviele WiFi Hotspots es gibt. So ca. jedes Cafe und auch die McDonalds haben einen AccessPoint. Richtige Internetcafes habe ich jedoch nicht so viele gesehen, aber unser Hostel hat z.b. einen Internet PC zur freien Verfügung und auch gratis WiFi.
Um die Frage nach der Freundlichkeit der Russen vom Bradla zu beantworten: die Betreiber des Hostels sind sehr freundlich, die Sicherheitskräfte dürften zum Lachen in den Keller gehen und die meisten anderen Angestellten die wir getroffen haben (im Museum, in Cafes) kennen das Wort “Lächeln” gar nicht.
Die Fotos von Moskau (gestern, heute) findet ihr hier.
Wir melden uns in Novosibirsk (wenn wir Inet haben) wieder!
Von Wien nach Moskau
Pünktlich um 08:30 sind wir in St.Lorenzen aufgebrochen. Conny ist etwas unfreiwillig um 06:00 aufgestanden, nachdem sie
geträumt hat, dass sie ihre Schuhe daheim vergessen hat. Nun, es war nicht nur im Traum so… eine Stunde später waren
Conny`s Eltern da und haben die Trekkingschuhe vorbeigebracht.
Das faengt ja schon gut 🙂
Um ca. 10:00 waren wir in Wien und verabschiedeten meine Eltern. Noch ein letzter Wiener Cafe am Bahnhof und wir stiegen in
den Zug ein. Zug? Naja, zuerst wars nur ein Waggon. “Der wird sicher noch wachsen…” meinte Conny und stimmt, der ER2520 ist
ein sog. Kurswagen. So ein Kurswagen wird mit verschiedenen Zügen durch die Lande geschleppt. In Wien war es der EuroRegio
2520 nach Bratislava, von dort gings mit dem R609 Richtung Chop weiter.
Unser Abteil war super. Ein 2er, mit genug Platz fuer unsere Rucksaecke und bequem zu schlafen. Eigentlich haetten wir auch
das guenstigere 3er nehmen koennen, aber die OEBB meinte beim Buchen “nur Geschlechter getrennt”. Das war dem ukrainischen
Zugbegleiter egal. Grml.
Apropos Ukraine: Wir sind etwas nach 22:00 vom Zugbegleiter mit “Passport ..!” aufgeweckt worden. Was dann folgte war eine
kurze Kontrolle seitens der Slowaken aber eine umso intensivere “Betreuung” durch die Ukrainier. Zuerst wurde uns im Zug der
Pass abgenommen. Dann kam Besuch von einer grimmig wirkenden Dame vom Zoll: “bla bla .. <schulterzucken> tourist?” “da!” und
sie zog ab. Vorm Drogenhund hat sich die Conny kurz geschreckt aber meinte dann: “Ma is der suess!”. Vom Streicheln und
Kraulen haben wir dann doch Abstand genommen, in Anbetracht seines Herrls mit MP Uniform… Die Offiziellen verliesen den Zug
und weiter gings. Einmal vor, einmal zurück, vom Kran angehoben, am Fahrgestell herumgemurkst (Hat die Ukraine schon eine
andere Spurbreite?) und so weiter. Ohne Paesse war uns etwas unwohl, aber nach gut 3 Stunden haben wir diese wieder bekommen
und die Reise ging weiter Richtung Kiev.
Was haben wir so im Zug bisher getan, ausser geschlafen und gegessen? Festgebundene Kühe fotografiert, slowakische
Geisterbahnhoehfe bestaunt, den Bahnhof Lvov kurz angschaut, und vor allem: gelesen.
Der Bahnhof von Kiev gleicht einem Flughafen. Gut 20 Bahngleise und selbst um 21:00 strömen Unmengen von Leute durch die
Hallen. Ein Überbau über die Bahngleise erinnert mich an die Abflughalle des Flughafen Stansted (London). Die Nacht im Zug
verlief durchaus angenehm, obwohl wir diesmal keine 2er Kupe sondern ein 4er gehabt haben. Geteilt haben wir es mit einem
jungen Pärchen aus Moskau (die uns etwas gedolmetscht haben – die Zugbegleiter können hier kaum Englisch). Zoll und
Grenzkontrolle war auch problemlos und so sind wir heute um 11:00 in Moskau angekommen.
Nach gut 5 Minuten in den Katakomben der Moskauker Metro wird einem schnell klar: ohne das cyrillische Alphabet zu kennen
bzw. russisch zu verstehen, wirds kompliziert. Aber mit etwas Glück haben wir es in unser Hostel geschafft. Nach dem Check-In
haben wir eine kurze Erkundungstour gemacht. Zimmer ist tip-top (vor 3 Tagen fertig renoviert worden), der Rest noch etwas
Baustelle aber in ein paar Monaten dürfte das ein super Hostel sein (Godzillas Hostel).
Kurz zu den Preisen: Moskau ist nicht billig. Bier ca. 20-40 RUB (Kiosk), Martini Asti (850 RUB, Mini Market), Kaffee in
einem Cafe 105 RUB (klein, Cafe) oder 90 RUB (Mc Cafe). Unser Hostel kostet ca. €20 p.P / Tag.
Fotos gibts morgen da die Internetverbindung recht schwach ist…
Montag, 07:30
Rucksack ist gepackt, die Jause bald gekauft und dann gehts los! Mein Pa bringt uns nach Wien – Südbahnhof wo wir um 11:28 Richtung Kiev Pass abfahren. Da die OEBB gnadenlose Geschlechtertrennung praktiziert, mussten wir die “Luxusvariante” buchen: 2er Schlafwagenabteil. Für Conny wird das ein gemütlicher Einstieg werden, den ab Kiev gibts im Besten Fall sowieso nur mehr 4er Abteile B-)
Und somit verabschieden wir uns aus Österreich! Pfiat eich!
Morgen gehts los! Rucksäcke sind schon fast komplett. Alle Dinge organisiert. Wir stehen schon in den Startlöchern und warten nur noch auf den morgigen Tag. Da werden wir den ersten Zug von Wien nach Kiev besteigen und dann gehts richtig los.
Den genauen Ablauf unserer Reise findet ihr unter http://wiki.tzis.net/index.php/Weltreise_-_Wiki:Portal#Grober_Zeitplan.
Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen vorbehalten.