Lhasa – Gyantse – Shigatse – New Tingri – EBC – Dram

Lhasa – Gyantse – Shigatse – New Tingri – EBC – Dram

Wir sind heute in Dram (auch Khasa oder Zhangmu) angekommen! Endlich wieder waermer! 😉 Die letzten Tage waren doch etwas kaelter…

Hatten wir in Lhasa noch gut 12-16° (tagsueber) bzw. bis zu -4° (Nacht) so war es in Gyantse und Shigatse zwar tagsueber aehnlich warm aber in der Nacht wieder deutlich kaelter… Den Rekord haelt New Tingri (es gibt auch ein “Tingri” bzw. “Old Tingri”): 2 stellige Minusgrade in der Nacht und sicher +18° bis +20° am Tag (in der Sonne).

Ansich ist die Nachttemperatur ja egal, man schlaeft ja nicht draussen. Soweit die Theorie…

Die Bauweise der Haeuser jedoch vermisst jegliche Isolierung oder Waermedaemmung. Ist ja auch egal, Heizungen gibts normalerweise eh nicht. So haben wir ab der 2. Nacht in Lhasa unsere Schlafsaecke im Einsatz. Wohlgemerkt: im Bett mit 2 Schichten Decken! Trotzdem habe ich mir in Lhasa in der ersten Nacht eine Erkaeltung eingefangen (dank Aspro + Vit. C in den Griff bekommen) was sich aber negativ auf die Aklimatisierung bzgl. Hoehe ausgewirkt hat. (Uebernachtung in Lhasa im Hotel Mandala mit Heizung, toller Dusche/WC im Zimmer und WLAN!)

Von Lhasa sind wir nach Gyantse gefahren. Ein Lunch-Stop in einem Touristenrestaurant inklusive, wo wir Horst und Helga (Pensionisten) aus Niederoesterreich getroffen haben die seit Jahren Unterwegs sind. In Gyntase haben wir in einem einfachen Guesthouse gewohnt, haben eine Monestary und ein Fort angsehen und gut geschlafen. Keine Heizung oder so, dafuer eine Badewanne (!!!). Die erste seit unserem Start von Zuhause 🙂

Weiter gings nach Shigatse. Die Fahrt dauerte nur ca. 1.5 Stunden und so waren wir, trotz Besuch einer weiteren Monestary ab 14:00 frei. Was tut man so? Man sieht sich die Stadt an, haben Internet gesucht (und gefunden) und man trifft alte Bekannt: Helga und Horst. So klein ist die Welt 🙂 Eine weitere Uebernachtung in einem einfachen Guesthouse, ohne Heizung aber mit sonderbarer Wasserverfuegbarkeit. Normalerweise ist ja Warmwasser rar, und man ist es gewohnt (aus Sparsamkeit) nur in einem gewissen Zeitraum dieses Gut zur Verfuegung zu haben. In diesem Guesthouse jedoch wurde um 20:00 das KALTWASSER abgedreht – was auch nicht viel lustiger ist beim Duschen… Conny hats gut ueberstanden 🙂

Für den naechsten Tag sagt der Tourplan: “Shigatse to Xegar (New Tingri) – 7 hours Today, you have an extensive distance to travel to reach Xegar (new Tingri) via two high passes en route.” Nach gut 5 Stunden waren wir dort, viel zu frueh und auf die Frage (an unseren Guide) was wir dort machen koennen kam die uebliche Antwort: “Nothing todo here..:” Na toll. Eine weitere tibetische Stadt, bestehend aus vllt. 100 Einwohner und ebensovielen Yaks. Immerhin haben wir ein paar Billiardtische gefunden und zwei Runden gespielt 🙂

Auch Helga und Horst durften das Guesthouse geniesen, kamen aber ein paar Stunden nach uns an. Somit war der Abend gerettet und wir haben uns toll unterhalten. Das Zimmer, nun, ein Zelt waere waermer gewesen. Hier haben nichtmal 3 Decken und Schlafsack gegen die Kaelte geholfen und somit hat mein Koerper am naechsten Tag vollends rebelliert. Uebernachtung im “Hotel” Snowman (oder so) mit Gluehbirne und Heizstrahler, jedoch ohne Strom (sehr sinnvoll) aber mit Klo und Dusche am Zimmer, jedoch ohne fliessend Wasser (vllt. lernen sie’s ja mal…).

Laut Plan steht ein Besuch am EBC bzw. eine Uebernachtung dort an. Der Weg zum EBC ist, nun, nicht mehr als ein Schotterweg. Teilweise ein etwas breiterer Wanderweg (ab jetzt wissen wir, warum wir einen Toyota Landcruiser 4WD als Fahrzeug haben) und teilweise einfach nur querfeldein ueber Geroellhaufen. Ein Erlebniss fuer sich 🙂

Die Fahrt dauerte gut 2 1/2 Stunden für keine 50km. Und so standen wir vorm hoechsten Berg der Welt: Mt. Everest (8850 Meter hoch)

Mein Körper hat jedoch die Nacht zuvor und die Hoehe nicht so toll gefunden und mit Kopfschmerzen, Schwindel und Uebelkeit reagiert, was heiszt: ab in tiefere Gefilde! So haben wir die Nacht am EBC ausgelassen. Unser Guide hat uns nach gut 6 Stunden Autofahrt nach Naalm gebracht, was unter 3000 Meter liegt und nach einer waermeren Nacht gings schon VIEL besser. Was so 2000 Meter ausmachen ist extrem. Schade, aber ohne Heizung und ohne Wasser (Toiletten outside!) bei -25° zu Uebernachten, dass muß nicht unbedingt sein. Mt. Everest haben wir auch so gesehen 🙂

Von Naalam sind wir am naechsten Tag nach Dram gefahren wo wir morgen Richtung Kathmandu aufbrechen werden. In Dram merkt man, es wird deutlich wärmer – richtig subtropisch. Wir haben hier geschätzte 22° und bestes Wetter. Somit koennen wir die Wintersachen verstauen und kurze Hose und Hemd rauskramen 🙂 Leider auch wieder viel zu frueh (sind ja gestern schon sehr weit gefahren) – auf die Frage was man hier tun kann: “Nothing todo <atemhol> in Zhangmu” – mittlerweile reimt es sich ja 🙂 Egal – sind morgen in Kath-man-duuu! (und geniesen in der Zwischenzeit die tolle Aussicht und Dachterrasse)

Und hier die Top 3 Sights in Tibet:

Platz 3: Potala Palace

Platz 2: Mt. Everest

Platz 1: Yamdruk-Tso Lake

Und hier, wie ueblich, das “Diverse” 🙂

Guide: Unser Guide duerfte die Uebernachtungsmoeglichkeiten nicht nach Qualitaet aussuchen. Eher ist hier die Wahrscheinlichkeit andere Guides/Fahrer zu treffen wichtiger, um den Abend beim Kartenspiel zu geniesen…

China: Man kann von China und der “Invasion” Tibets denken was man will. Jedoch sieht man hier immense Investitionen seitens Chinas um den Lebensstandard zu heben. Beispiele? Schulen und Krankenhaeuser entstehen, Staedte werden saniert, es gibt (theoretisch) ueberall Strom und Wasser, der “Friendship Highway” (die Strasse von Dram bis nach Shanghai, ueber 5200km lang) wird langsam aber sicher durchgaengig asphaltiert, Handyempfang ist fast ueberall moeglich (wenn man mit China Telecom roamen darf, meine SIM darf nicht…), etc… China weisz, das Tibet und seine Kultur ein riesen Touristenmagnet ist. Und so ist es kein Wunder, wenn Sehenswuerdigkeiten erhalten oder eben auch wiederaufgebaut werden.

Tibet: ein armes Land, ohne Frage. Jedoch durch die geographischen Gegebenheiten und eben auch durch die geringe Bevoelkerungszahl ist es fuer einen autonomen tibetischen Staat sehr schwer einen Lebensstandard wie ihn z.B. China hat zu erreichen und zu erhalten. So scheint China nicht nur negativ für Tibet zu sein. Wir haben unzaehlige Doerfer gesehen, die heute noch so existieren wie vor 200 Jahren. Eventuell die Sat-Schuessel oder ein Traktor druebt das Bild, aber die Haeuser und Felder sehen noch immer so aus… Wir denken, es wird einfach noch ein paar Generationen dauern, bis die Tibeter auf den Stand der Chinesen sind. Und hoffentlich sind sie so schlau und erhalten sich ihre Kultur trotz des Fortschrittes.

Buddha: nach gut 5 Tempel (und in jedem Tempel mindestens 10 Prayerrooms) haben wir genug Buddhas gesehen. Past, Present und Future Buddha sind anscheindend die beliebtesten. Daneben gibts noch Buddhas fuer jeden Zweck (z.B. Medicin-Buddha) zu dem man aus den verschiedensten Gruenden beten kann. Auf die Frage wieviele verschiedene Buddhas es gibt: “Many!” – “Any idea how many?” – “No, many many buddhas!” Ok – alles klar 🙂 (Kennt wer eine Liste aller bekannten Buddhas?)

Leave a Reply