Strahan – Lake St. Claire – Hobart – Port Arthur

Strahan – Lake St. Claire – Hobart – Port Arthur

Von Strahan fahren wir weiter nach Queenstown, einer Minenstadt. Die Umgebung hier erinnert mich stark an den Erzberg (bzw. Eisenerz) nur das hier Kupfer abgebaut wird.

Zum Glueck ist nur hier die Landschaft verwuestet und einige Kilometer weiter oestlich wird es wieder gruen, huegelig und wunderschoen wild-romantisch. Wir bleiben auf dem Weg zum Lake St. Claire bei den Nelson Falls stehen. Ein kurzer Spaziergang zu dem Wasserfall fuehrt durch dichten Bush. Wir fahren weiter und stoppen beim Startpunkt zum “Frenchman Cap Trail” – einer 3-5 taegigen Wanderroute auf den gleichnamigen Berg. Wir gehen nur 5 Minuten da es eine huebsche Schwingbruecke geben soll, naja… πŸ˜‰

Lake St. Clair gehoert auch zum Mt. Craddle NP, nur eben sind wir jetzt am Suedende des NP wo wir Tage zuvor auf der Nordseite genaechtigt haben. Wir haben gehoert hier soll es Platypuse geben und Camping soll auch toll sein. Wir zahlen $20 fuer ein unpowered Site (!!) und finden Minuten spaeter raus, dass fuer die Dusche nochmall je ein Dollar faellig werden. Fuer einen Parkplatz im Wald $20? No way! Geld zurueck und wir fahren weiter… und zahlen ein paar Kilometer weiter bei einem Campingplatz $20 fuer eine powered Site, ebenfalls am See gelegen.

Am naechsten Tag gehts weiter nach Hobart. Unser Ziel: Cascade – die bekannteste tasmanische Brauerei. Cadbury hat hier auch eine Fabrik, jedoch besteht die Tour nur aus einem Video und ein paar Schokoproben (wofuer man jedoch $10 Eintritt zahlen “darf”). Da ist die Brauerei verlockender πŸ˜‰ Kostet zwar $15 Eintritt, man kriegt jedoch eine richtige Fuehrung durch das Gelaende und am Schluss darf man 3 gute Pfiff verschiedener Biere probieren. Conny tritt mir ihre 3 Proben ab (3 Proben = 3 Bierkapseln quasi als “Voucher”) – sehr nett πŸ™‚

Der Rundgang wird von einer Mischung aus Entertainer und Komoediant gefuehrt und die Stunde vergeht extrem rasch. So ein Tassi-Slang ist zwar schwer zu verstehen aber… you get the facts πŸ˜‰ Da ich also 2×3 = 6 mal Bier probieren durfte hat Conny auf “Skipper” gemacht (hier die Bezeichnung fuer denjenigen der nix trinkt und faehrt) und ich hab jetzt fast alle Sorten von Cascade getestet – Testurteil: sehr trinkbar – mhh πŸ™‚ Im Vergleich zum Carlton, das eher nach Abwaschwasser schmeckt, macht Cascade halt richtiges Bier mit GESCHMACK. Carlton erinnert irgendwie ans australische Sugo, gleich duenn im Geschmack…

Die Nacht verbringen wir dann im White Beach Caravan Park in der Naehe von Port Arthur. Auf dem Weg dorthin ueberlegen wir uns ob wir nicht auf einem Parkplatz uebernachen wollen. Dort stehen schon 2 Caravans und ein, etwas aelteres Paerrchen, ist mit einem Jack Russel Terrier (“Maggie”) unterwegs. Maggie ist richtig suess, 4 Jahre alt aber mit sonderbaren Proportionen: ein muskuloeser, breiter Koerper und ein um locker 50% geschrumpfter, ziehrlicher Kopf. Wirkt absolut strange so ein kleines “Kopferl” auf dem uebertrainierten Schultern… Aber typisch Jack Russel, es geht der Wind und wird etwas kaelter und er faengt zum Bibbern an πŸ™‚

Port Arthur .. hrm, gehoert zu den Top 3 Sehenswuerdigkeiten von Tasmanien. Ist u.A. auch eine der bekanntesten Kulturstaetten Australiens. Warum? Frueher, als die Englaender einige sonderbare Experimente zum Thema “Resozialisierung von Verbrechern” durchgefuehrt haben, war Port Arthur sowas wie Testgelaende Nummer 1. Abgeschieden und von einer natuerliche Barriere (Bush) umgeben wurde Port Arthur um 1830 als “Convict colony” (Verbrecherkolonie) aufgebaut. Gefangene aus allen moeglichen Ecken des britischen Imperiums wurden hier her gebracht. Die hier praktizierten Methoden haben jedoch hier – oh wunder – eher schlecht funktioniert und Port Arthur ist heute fuer die Briten ein Teil der Geschichte den sie lieber vergessen wuerden.. Gegen 1877 wurde Port Arthur geschlossen, die Gefangenen umverteilt und der Ort selbst umbenannt. Kurze Zeit spaeter setzte jedoch ein reger Strom von neugierigen Touristen ein die sich ein Bild von diesem geschichtsreichen Ort machen wollten. Port Arthur hat sich 1930 wieder umbenannt und bis heute wurden viele Gebaeude restauriert und Geschichten rund um das Gefangenenleben aufbereitet. Ein schauriger, trauriger aber schoener Ort, und am 5. Tag in Tasmanien haben wir ein paar Stunden auf dem riesen Gelaende (rund 30 Gebaeude die man besichtigen kann!) verbracht und der Einblick ins britische Justizsystem von vor rund 150 Jahren ist hoch interessant.

Gegen Nachmittag fahren wir von Port Arthur aus nach Norden, bei Seaway vorbei und finden einen kleinen, aber netten Campingspot im Wald fuer $10 (powered!). Das Wetter ist schlechter geworden und in der Nacht schuettet es teilweise wie aus Kuebeln…

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