Do it yourself oder Tour? Nun, wir haben uns fuer eine Tour entschieden. Unser Hotel bietet diese recht einfach und doch guenstig an und so haben wir uns fuer folgendes entschieden:
Tagestour Great Wall & Ming Tombs (mit Shopping da billiger)
Tagestour Summer Palace, Temple of Heaven and Forbidden City
und eine Acrobatic Show am Abend
Die Tour zu der Great Wall begann um 07:30, wo wir von unserem Hostel mit einem Minibus abgeholt wurden. Marry, unser Tourguide, Chinesin – das war natuerlich ihr “echter” Name 🙂 Wir haben noch 4 andere Personen abgeholt und los gehts! Das erste Paar war Philipp and his Mother aus Malaysia (so gegen 50 er und 70 sie, aber schon etwas schlechter beinander). Das zweite Paar waren Nora und Nils aus Holland. Der erste Stop in eine Vasenfabrik lief wie folgt ab: eine “Einfuehrung” wie die Vasen gemacht werden (Showarbeiter) und dann ab in den Shop. Die 10 Minuten Einfuehrung mit Guide sind ganz nett und der Aufenthalt (rund 20 Minuten) im Shop sind ertraeglich – vor allem weil wir uns toll mit unseren Mitreisenden unterhalten haben 🙂 Danach gings in eine Jadefabrik mit gleichen Spiel. Und dann zu den Ming Tombs, welche echt toll waren! Zum Mittagessen – das nicht wirklich berauschend aber gratis war – haben wir uns mit einer weiteren Jade-Besichtigung ergattert. Das Highlight der ganzen Tour: Great Wall kam am Nachmittag. Mit der Seilbahn gings zuerst auf die Wall rauf, wo wir dann gut 2 Stunden herumklettern durften. Teilweise ist die Mauer extrem Steil – dass da ein Pferd auch zurechtkommt kann ich mir NICHT vorstellen. Witzig: wir sind mit der Seilbahn auf die Mauer gebracht worden, runter gibts aber zwei Moeglichkeiten: Seilbahn oder Rodel! Ja, die Chinesen haben wirklich eine (Sommer-) Rodelbahn von der Mauer runtergebaut. Liab 🙂 Haben wir ausprobiert und so ganz ohne ist sie nicht…
Der letzte Stop vor der Ankunft im Hostel war ein Ausflug zu einem “Center of Traditional Chinese Medicin” wo wir einen kurzen Vortrag gehoert haben warum deren Medizin soviel besser als unsere (westliche) ist. Mit Gesundheits-Checkup! Der “Doktor” hat Probleme mit meinem Magen festgestellt – na no na! Da wir am Vortag “Gon Bau” – Spicey Beef mit Pepper gegessen haben wundert mich das nicht 🙂 (So a Leuchte der Typ…) Um “wenig” Geld kann man sich da mit Pflanzen heilen lassen. Ich fuer meinen Teil heile mich selbst mit einem Zwetschkenschnapps und Klo 🙂
Am Abend haben wir Peking Ente probiert. Das Lokal war sicher recht “touristy” aber hat eine guenstige Peking Ente angeboten. Die größte Chinesin die ich bisher gesehen hat, hat uns zu einem Tisch geführt und von da an war eine kleiner, etwas pummeligere Kellnerin fuer uns zustaendig. Ihr extremer Akzent aber einwandfreies Englisch war cool:
“Yes Sir! Your beer is now ready Sir! Is your Ananasjuice ok Madam? May you try it please? If it is no ok, please tell me! Sir.. Madam ..” Oarg.. Wir haben gut, aber im Vergleich (170CNY) teuer gegessen. Thema Peking Ente ist gegessen 🙂
Heute haben wir eine City Tour gemacht. Clemens (ja eh klar, sein Name… eher Kuenstlername) war unser Tourguide und mitsamt einem 3. Germanen sind wir zuerst zum Temple of Heaven gebracht worden. Im Gegensatz zum Vortag haben wir nicht gewusst, dass Shoppingstops zum Programm gehoeren. Clemens war aber so fair immer genau die Spielregeln zu erklaeren (“10 Minutes Explaination, 15 Minutes in the Shop. The travel agency get some points from the shop (was fuer points ist uns net klar, egal).”) Wie gestern wars eigentlich witzig diese Verkaufsshows mit zu erleben. Zuerst gibts eine Erklaerung wie der Rohstoff des Produktes gewonne/hergestellt wird, was besonders ist, wie man Faelschungen erkennt etc, und dann gehts ans verkaufen. Da habens bei uns zwar Pech gehabt aber wie gestern, genug Zeit um mit den Mitreisenden zu quatschen. Dann haben wir die Forbidden City besucht und Clemens hat sich sehr bemueht alles zu erklaeren. Er war sichtlich froh, dass er mit uns einfach nur Englisch reden konnt. Wie er selbst erklaert hat, sind die etwas aelteren, deutschen Reisenden da nicht so flott 🙂 Also haben wir nicht nur Geschichte sondern vor allem auch Lebensgewohnheiten und Besonderheiten erklaert bekommen.
Wenn z.B. ein Chinese zu uns nach Europa kommt (Urlaub) dann muß er zu Hause rund 10.000 EUR hintelegen (auf 1 Jahr gesperrt) als Sicherheit fuer den Staat dass er wieder heimkommt (und nicht einfach verschwindet). Oder wenn er eine Tour macht in ein fremdes Land, dann behaelt der Tourguide seinen Reisepass ein – damit die Reisenden nicht verschwinden koennen. Oarg!
Das Mittagessen war diesmal inklusive und Clemens hat uns in ein Lokal seiner Wahl gebracht. Nur Chinesen drin, wir die einzigen Expats und er hat bestellt (sprachlich natuerlich klar im Vorteil!). Conny stimmt mir zu, dass war bisher eindeutig eines der besten Essen! Qualitaet, Authentizitaet und Auswahl super! Lt. Clemens keine 50CNY pro Person. Waehrend dem Essen hat er so manche interesanten Details aus dem Leben erzaehlt (Nord-Chinesen essen z.B. keine Suppe zum Essen)
Neben dem Summer Palace haben wir uns ein paar Perlen angeschaut. Conny hat jetzt ein neues paar Ohrringen (um 12 EUR, das finden wir fuer Perlenohrringe sehr ok) 🙂 Abschliessen eine Teezeremonie angeschaut (wieder mit Shop, eh klar). Und dann wieder heim ins Hostel.
Fazit: die Touren sind zwar nicht guenstig aber man lernt Leute kennen, sieht bequem die Sehenswuerdigkeiten und wenn der Tourguide engangiert ist lernt man vieles was man auf eigene Faust nicht mitbekommt. Somit waren wir happy 🙂
Beobachtungen:
3 Mal im Jahr braucht man nicht als Nicht-Chinese nach China kommen: chin. Neujahr, 1. Mai und 1. Oktober (+- 1 Woche davon). Lt. Clemens ist das “all China and his dogs” unterwegs. Die Preise lassen auch drauf schliessen … (+50 bis +100 %)
Touristen: es gibt im Moment unglaublich viele Touristen. Aber keine Europaer, Amerikaner oder so. Fast nur Chinesen! Der Inlandstourismus ist das unglaublich 🙂 In Shanghai kosten aber so 5 Tage Beijing all inkl. nur ca. 200EUR! (extrem oder?) Da wunderts mich nicht …
Fussgaenger stehen in der Nahrungskette an unterster Stelle im Strassenverkehr. Rote Ampel? (K)ein Grund und schon gar kein Hinderniss nicht doch weiterzufahren, gnädigerweise wird jedoch gebremst wenn der Fussgaenger 10cm vor der Motorhaube steht. Zum Glueck fuehrt Beijing schoen langsam Rote-Ampel-Blitzer ein (200CNY Strafe und 2 Punkte, 12 Punkte gibts insgesamt)
Unser Tourguide verdient rund 200-300 CNY pro Tagestour…
Zugfahren ist extrem populaer: alle Zuege von 11.10.2008 bis 17.10.2008 von Beijing nach Shanghai (softsleeper, hardsleeper) sind ausgebucht! Es gibt jedoch rund 7 Zuege taeglich… oarg!
Chinesische Emporer waren eigentlich nur Playboys. Neben der Empress (seiner Frau) hat er alle 3 Jahre bis zu 6 Konkubinen waehlen duerfen. Auszerdem starben die Emporer eher jung, kaum einer konnte Kung Fu oder war koerperlich wirklich fiit (lag daran, da sie die ganze Zeit herumgetragen wurden). Dann noch ueppiges Essen und zuviele Frauen – daher waren sie bald baba! Aber bei der Anzahl von Nachkommen, war ein Nachfolger immer schnell gefunden 🙂
Die letzte chin. Dynasty ging wegen einer Frau zu grunde…
Iren sind nicht lernfaehig: Der Typ kam am Vormittag in Beijing an, wurde von zwei Studentinen in ein Teehaus gelockt (“We just want to practice our English – Yea, sure.”) und wurde um rund 2000 CNY erleichtert (ein paar Tees um je 20EUR, tja..). Am Nachmittag das selbe Spiel nochmal. Diesmal 1000 CNY. Er kann dem Tourguide danken, dass er die Polizei eingeschaltet hat und wenigstens einen Teil seines Geldes zurueckbekommen hat. (Ist ein beliebter Touristentrick, also .. niemals mit einem wildfremden Chinesen Tee trinken gehen!) Lustigerweise ist eine aehnliche Masche auch dem Autor unseres Reisebuches “Ruhejahr” passiert (600EUR Schaden, wegen ein paar Whiskey und einem Cafe).